Nottwiler Wundforum vom 16.Juni 2023

Das Leben in und mit einer chronischen Wunde

Inhalte vom Wundtag waren die Wirkung bakterieller Toxine im Körper, PLV = Panton-Valentine-Leukozytin (meist durch S. Aureus verursachtes Wundbild), im Anschluss Interdisziplinäres Komplexmanagement bei Dekubitus und Osteomyelitis. Die Bedeutung und Anwendung der Saug – Spültherapie in der Wundbehandlung im stationären Setting. Es wurden verschiedene Fallbeispiele aus der Praxis gezeigt. Am Schluss einen Refresher und Vertiefung zum Thema Kompression und Lymphdrainage. 


Funktionen der Haut

  •  Die Haut umhüllt unseren ganzen Körper.
  •  Sie reguliert die Temperatur.
  •  Ist zudem eine Barriere nach aussen wie auch gegen Mikroorganismen (Bakterien, Viren, Pilze, Parasiten).
  •  Neurosensorische Informationen werden über die Haut übermittelt wie z.B Schmerz, Wärme, Kälte, Berührung.
  •  Emotionale Regungen werden ebenfalls übermittelt dazu gehört die Rötung und Gänsehaut.


Solange es Menschen gibt, gibt es Wunden. Die Geschichte der Wundversorgung reicht weit zurück. Die Naturvölker kamen damals mit allem aus, was sie in die Finger bekommen konnten: Wurzeln, Rinde, Gras, Blätter, Sägemehl und sogar Erde. Allem wurde eine Heilkraft nachgesagt.

 

Akute Wunde = akuter Substanzdefekt in einer zuvor gesunden und unbeschädigten Haut oder Schleimhaut.

Chronische Wunde = Defekt der Dermis oder Subcutis, welche innerhalb von 6-8 Wochen keine Heilungstendenz zeigt

Es gibt verschiedene Faktoren die eine Wundheilung beeinflussen können

  •  Erkrankungen, Ernährung, Medikamente, Drogen / Nikotin, Alter / Stoffwechsel, Mobilität, Hygiene, Psyche, soziales Umfeld
  •  Lokale Faktoren: Wundexudat, Wundanatomie, Wundumgebung, Schmerzen, Bakterielle Besiedelung, Alter der Wunde

__________________________________________________________________________________

Honig in der Wundbehandlung

Es ist bekannt, dass Honig seit langem in der Wundheilung angewendet wird. Das ist also keine neue Methode.

In Neuseeland wird zum Beispiel steriler Wundhonig aus Manuka-Blüten gewonnen, die zur Familie der Myrtengewächse gehören.

Honig ist antiseptisch, reinigt Wunden und reduziert Gerüche.

Bei chronischen Wunden kann eine medizinische Honigbehandlung eingesetzt werden. Ein hoher Zuckergehalt entzieht dem Gewebe osmotisch Flüssigkeit. Bakterien und Zelltrümmer werden aus der Wunde gespült. Es unterstützt die autolytische Wundreinigung.

Vorsicht bei einer bekannten Honig Allergie.

__________________________________________________________________________________

Mein erster Zeitungsartikel